Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Georg Göschen

[Dresden. Ende Februar oder Anfang März 86.]

Sie wollen mein Mscrpt von vorigem Transport wieder haben; aber wenn es das Nämliche seyn muß, lieber Freund, so sind wir angeführt. Weil ich es später zurük bekam als ich hoffte, und mich Körners pressierten, so habe ich es in der Geschwindigkeit aus dem Kopfe noch einmal zusammengeschrieben, und das Mscrpt. das Sie mir schikten, als eine Douplette verbrannt und sonst wo zu etwas verwendet. Ist es Ihnen aber bloß um den Inhalt zu thun, so folgt hier die Correctur, und da auf meinem ersten Mscrpt noch eine Seite stand, welche noch nicht gedrukt war, so folgt diese in dem beigelegten Mscrpt. Brauchen Sie aber ein Mscrpt., das durch des Zensors Hände gegangen u: von ihm unterzeichnet ist, zu Ihrer Legitimation, so bitten Sie Herrn Wenk, das hier folgende zu unterzeichnen. Im Fall aber daß der Bogen dem Sezer verunglükte und er es noch einmal sezen muß, so lassen Sie ihn nicht vom Manuscript sondern vom Correcturbogen, den ich hier mitschike, es sezen. Schrieben Sie mir mit Gelegenheit, wozu Sie das Mscrpt. gebraucht.

Ihren Widerruf in dem nächsten Hefte der Litteratur- u: Völkerkunde unterdrüken Sie. Wir wollen ja mäusgenstill davon sein, so vergißt sich das Ding vielleicht.

Sie erhalten nächsten wieder Mscrpt. Bei der Beschleunigung bleibt es? Nicht wahr Freund?

Schiken Sie mir jederzeit die Aushängebogen des neuen Heftes. Ich verschike sie.

Vor allem aber bitte ich sie, verschrieben Sie mir von Berlin mit der nächsten Gelegenheit Cochius1 und Garves Preissschrift über die Neigungen2.

Ihr aufrichtiger

Schiller.