Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Gottfried Körner. 

Rudolstadt, 10. April [Sonnabend] 1790. 

Der Ueberbringer dieses Briefs, Hr. Hofrath v. Beulwitz1, mein Schwager, wird eine doppelt interessante Bekanntschaft für Dich seyn, und wenn Du näher mit ihm bekannst wirst, so wird er meiner Empfehlung nicht bedürfen. Er ist, wie ich Dir wohl schon gesagt und geschrieben habe, mit den Prinzen von Rudolstadt auf Reisen, die Du bei dieser Gelegenheit auch kennen lernen wirst. Ich wünschte, daß Du ihm und den Prinzen einige Stunden schenken möchtest, sie auf Deine Art mit dem Schönsten in Dresden bekannt zu machen. Der älteste Prinz zeichnet und hat Geschmack und Sinn für Kunstwerke; da bist Du also im Stande, ihm sehr viel Schönes zu zeigen. Wenn Du sie zu Graff führen solltest, so laß doch mein Porträt hinstellen, ob sie es erkennen2

Mehr zu schreiben, ist dies die Gelegenheit nicht. Lebe wohl. An M. und D. herzliche Grüße von mir und meiner Frau. 

               Dein 

S.


Bemerkungen

1 Vgl. II, 184.
2 Die Prinzen fanden Schillers Porträt sehr ähnlich.