Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Gottlieb Hufeland

Vom Hause den 2. Octbr. [Donnerstag] 94. 

Die Beilage, lieber Freund, unterrichtet Sie von einem weitläufigen Unternehmen, an welchem ich Sie Antheil zu nehmen bitte, Ich weiß zwar, daß Ihre gehäuften Geschäfte Ihnen verbieten, so viel für diese gemeinschaftliche Schrift zu thun, als wir wünschen, besonders da Ihre vorzügliche Aufmerksamkeit auf das eigentlich Wissenschaftliche gerichtet ist, welches eine solche Monathsschrift, ihrer Natur nach, ausschließt. Indessen hoffe ich doch, daß sich irgend einmal entweder zu einem philosophischen oder historischen Beytrage Zeit und Lust bey Ihnen finden soll1, als welches ich Ihnen im Nahmen unserer ganzen Societät und insbesondere noch für mich selbst nahelege. Bereits beygetreten sind Göthe, Herder, Geh. R. Jacobi, Engel aus Berlin, Garve, Genz, Matthison, Schlegel, Fichte, Woltmann, beyde Herren v. Humboldt, Körner, Fr. Schulz, Prof. Meier aus Weimar. Auch Schütz hat seinen Antheil uns zugesagt. Das Uebrige, wenn wir uns sehen, mündlich. 

Meine Frau empfiehlt sich, so wie ich mich Ihrer vortrefflichen Frau Gemahlin. 

Ganz der Ihrige, 

Schiller.


Bemerkungen

1 Hufeland hat nichts zu den Horen beigesteuert. Er muß aber zustimmend geantwortet haben, da sein Name in derAnkündigung der Horen mitgenannt ist.