Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Wolfgang von Goethe

Jena 10. Jun. [Freitag] 96.

Mögen Sie jetzt wieder in Ruhe seyn und die Arbeit gut von statten gehen. Ich bin recht verlangend nach der Ausführung Ihrer vielfachen Ideen, und erwarte recht bald etwas davon. Um die Abschrift der 2 fertigen Stücke bitte ich nochmals. Auch erinnere ich Sie an den Brief den Sie Seltern in Berlin schreiben wollen, und worinn ich nur in zwey Worten unsers Almanachs zu gedenken bitte. Ich werde, wenn Sie es vorbereitet, alsdann auch an ihn schreiben und ihm etwas zu componieren schicken.

Hier sende ich Ihnen einige Schriftproben für den Druck des Almanachs. Ich habe dazu mein neuestes Gedicht gewählt, dem ich eine gute Aufnahme wünsche.

Die Proben sehen noch nach nichts aus, weil sie nur roh sind abgezogen worden, aber ich wünschte zu wissen, welche Schrift Sie vorziehen (*).

Hier folgen auch die Zeichnungen von Hirt, nebst dem Mscrpt des Meisters.

Meine Frau grüßt aufs schönste. Zwieback soll nach Verlangen geliefert werden.

Leben Sie recht wohl.

Sch.

(*) Die Proben folgen auf d Montag. Göpferdt ist nicht ganz fertig worden.