Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Friedrich Cotta

Jena 7. April [Freitag] 97. 

Nach meiner Berechnung hätten Sie für die zwölf Horenstücke (vom 5ten 1796 inclusive biß zum 4ten 1797 inclusive gerechnet) mit dem Redactionsgelde auf dieses Jahr (à 40 Ldors) 385 Ldors zu bezahlen, wovon 20 Carolins an Pfarrer Hurter und 7½ Ldors für Schlegel, die schon von Ihnen bezahlt oder angewiesen sind, abgehen. 3 Ldors werden in Ihrer Gegend bezahlt, (nehmlich 1 Ldor an Hrn. v. Alxinger und 2 Ldors an Herrn Horner in Zürich für den Aufsatz aus Platons Theaetet) also hätten Sie 352 Louisdors noch mitzubringen. 

Ich bitte zugleich Papierproben, wie Sie sie zum Almanach und zum Wallenstein bestimmt haben, mitzunehmen. 

Auch bitte ich nachzusehen, ob 40 Rthlr. hiesig. Courant die ich für die Music in Berlin bezahlt habe, in Rechnung gebracht sind. Einige kleinere Auslagen, die ich für die Zweite Auflage des Almanachs gemacht, können wir abthun, wenn Sie hier sind. Ohnehin werden Sie so gut seyn und meine BücherRechnung und was Sie sonst für mich ausgelegt mitbringen. 

Ich habe gehört, daß Petersen einen Aufsatz zu den Horen zu geben Lust hat. Sagen Sie ihm doch von mir, wenn Sie nach Stuttgardt kommen, daß es mir sehr angenehm seyn würde, und suchen Sie ihn anzutreiben. 

Hier neues Manuscript. Gern hätte ich den ganzen Rest dieses Stücks gleich geschickt, aber es ist noch nicht alles in Ordnung. Leben Sie aufs Beßte wohl. Ihr 

Sch.


Bemerkungen

Empfangs- und Beantwortungsvermerk:
16. April.
21. April.

1 Zu S. 170. Z. 6. An Pfarrer Hurter war für Rechnung von Karoline v. Wolzogen Geld gesandt. Zu Z. 9. Alxinger hatte zum 5. Horenstück 1796 Eine Nachahmung der ersten Satire des Juvenal gegeben. Horners Aufsatz stand im 6. Horenstück 1796. Zu Z. 20. Von Schillers Jugendfreunde Petersen haben die Horen keinen Beitrag mehr erhalten. Nachricht über ihn und von ihm hatte Schiller wohl durch seinen Schwager Wolzogen erhalten, der jetzt aus Stuttgart nach Weimar übergesiedelt war.