Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Sophie Mereau

[22.-26. Juni 1797 ?] 

Ihre Briefe sind recht interessant zu lesen und mit vielem poetischen Feuer geschrieben; sie machen mich auf das Ganze begierig, und ich zweifle gar nicht, daß sie das Interesse des Publikums erregen. Einzelne kurze Stellen würde ich zu mildern raten. Nun bitte ich Sie, mir so viel von vorn herein abschreiben zu lassen, als Sie fertig haben, denn ich wünsche sehr, daß wir spätestens Mittwoch Abend eine Lieferung oder doch die ersten Bogen dazu für die Horen abschicken könnten. Die Kosten des Kopierens tragen die Horen. Sie können also, wenn Sie wollen, das Concept an meinen Kopisten geben, der Heubner heißt und beim Kaufmann Franz wohnt. Sie lassen ihm sagen, es sei für mich, und ich würde ihn auch bezahlen. – Leben Sie recht wohl. 

Geben Sie mir bald Nachricht, wozu Sie sich entschlossen haben. 

Schiller.


Bemerkungen

1 Nach Nr. 1211. S. 209. Z. 23. scheint mir dieser Brief an die Mereau vom 28. Juni datiert werden zu müssen.
S. 204. Z. 30. Nach Fielitz’ Abschrift: sehr begierig. Z. 31. Nach Fielitz’ Abschrift: erregen werden. Z. 33. Nach Fielitz’ Abschrift. Wünschte.
S. 205. Z. 6. Nach Fielitz’ Abschrift: würde ihm auch bezahlen.
Zu S. 204. Z. 28. Ihre Briefe. Das heißt der Roman: Briefe von Amanda und Eduard.
Zu S. 205. Z. 2. Am 30. Juni und 3. Juli sandte Sch. nach K. Manuskript (Eduard) an Cotta. Der 30. Juni war ein Freitag.