Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Friedrich Zelter

Friedrich Schiller an Friedrich Zelter

Jena 6. Jul. [Donnerstag] 97. 

Ihrer gütigen Erlaubniß gemäß sende ich Ihnen hier wieder einige Texte zum Componieren, aus meinem dießjährigen Musen Almanach, und werde, wenn Sie es zufrieden sind in 3, 4 Wochen die zweite Hälfte nachfolgen lassen. 

Das Reiterlied ist aus einem Schauspiel Wallenstein, das ich jetzt unter der Feder habe. Ich wünschte, daß das Lied Sie interessieren und in Stimmung setzen möchte, weil es auf unsern deutschen Theatern gesungen werden wird und so manchen musikalischen Pfuscher reizen möchte es zu setzen. Es wird von zwey Personen einem Kuirassier und einem Jäger abgesungen, da von der erste einen ernsten und männlichen, der andre einen leichten und lustigen Character hat. Jener ist mit A. dieser mit B. bezeichnet. 

Sie werden mich sehr verpflichten, wenn Sie mir recht bald schreiben, was Sie fertig haben, denn ich sehne mich wieder recht nach einer musikalischen Nahrung. 

Mit aufrichtiger Hochschätzung 

Ihr 

ganz ergebener 

Schiller.


Bemerkungen

1 Empfangsvermerk: 14. Juli 97 eingegangen.
Abgegangen d. 7. Juli.
Z. Vom 14. Juli (eingetr. d. 19.). Börner, Auktionskatalog XLII. Nr. 1142.