Friedrich SchillerFriedrich Schiller

riedrich Schiller an Friedrich Cotta

Jena, 8. Sept. [Freitag] 97. 

Ich habe sogleich, wie Sie mir schrieben, wegen der Music an Breitkopf geschrieben, aber noch keine Antwort darauf erhalten, ob es gleich schon 8 Tage ist. Sehr fürchte ich, daß uns diese Officin stecken lassen wird, denn sie ist nicht im Ruf einer prompten Bedienung, und wenn Sie mir nur früher hätten merken lassen, daß die Melodien nicht in Ihres Hrn. Vaters Druckerey gedruckt werden können, so hätte ich dieselben sogleich an Breitkopf besorgt, wodurch man volle 6 Wochen gewonnen hätte. 

Jetzt bitte ich so sehr ich bitten kann um Uebersendung der Decke und Titelkupfer, denn in 14 Tagen spätestens wird Göpferdt mit dem Druck fertig seyn, da nur noch 3 Bogen zu setzen sind.

Auch bitte ich, in Ihrem nächsten Briefe wegen der Spedition bestimmte Anweisung zu geben; da Göpferdt in solchen Dingen nicht exact genug ist, so rieth ich, Böhmen die ganze Besorgung zu übergeben, an den wir dann die Auflage, zum Theil hier broschiert, ganz überschicken könnten. Ich habe 125 Exempl. auf VelinPapier abziehen lassen (das fehlende Papier schoß Göpferdt her) weil wir 25 gute Exemplare an die Mitarbeiter abzugeben haben. Wir behalten also 100 zum Verkauf übrig, und das ist nicht zuviel, da keine auf holländischem Papier da sind. Meines Erachtens sind also auch nur zweyerley Preise nöthig, denn ich bin nicht dafür, daß man die Exemplare auf verschiedene Art einbindet, sondern rathe lieber, alle entweder broschiert oder roh zu verkaufen. Ich denke auch, Sie verkaufen die Exemplare theurer; die ordinairen zu 1 Rthlr. 4 Gr., die Velin Exempl. zu 1. 20 Gr. Doch wie Sie wollen. Leben Sie recht wohl –

Hier ein Einschluß an G. Sollte er Ihnen seine Adresse nicht hinterlassen haben, so senden Sie den Brief an Herrn Professor Heinrich Meier aus Weimar zu Steffä bei Zürch. 

S.


Bemerkungen

Empfangs- und Beantwortungsvermerk:
17. Sept.
18. Sept.

1 Zu S. 254. Z. 4. Vgl. Nr. 1245. Zu Z. 30. Der Einschluß ist Nr. 1247.