Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Luise von Lengefeld

Jena den 29. Dec. [Sonnabend] 98.

Ihre schönen Geschenke, beste Chere Mere, haben uns neulich große Freude gemacht und den alten Kindern wie den jungen. Nehmen sie unsern herzlichen Dank dafür. Es war überhaupt ein Tag des Glücks für mich, da ich den Abend vorher die Piccolomini fertig gemacht und an Iffland abgeschicket hatte. 

Gräfin Schimmelmann hat uns wieder einen recht schönen Brief geschrieben. Ich lege ihn bei, Sie werden daraus sehen, daß wir auch ein Präsent von ihr zu erwarten haben. Ernstchen ist ein rechtes Goldmännchen im Hause. 

Herzlich grüßen wir Sie, liebe Chere Mere. Ich kann heute nur kritzeln, denn ich habe einen bösen Finger. 

Sch. 

An Frau Hofmeisterin v. Lengefeld geborne v. Wurmb in Rudolstadt Fr.


Bemerkungen

1 Zu S. 480. Z. 12. Brief vom 19. Dez. Urlichs, Charl. v. Sch. II. S. 370. Das Präsent war ein Andenken an Ernstchen, „für das er sich Spielsachen statt Bücher verschaffen wird“ (?).