Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Wolfgang von Goethe

D. 10. Jenn. [Donnerstag] 99. 

Ich wünsche und hoffe zu hören, daß Sie diese Nacht ausgeschlafen haben und sich heute wieder beßer befinden. Gestern mußte ich mich wundern, wie Sie sich nach einer schlecht schlafenden Nacht und unter Wolken von Tabakrauch noch so ganz gut und bei Humor erhielten. 

Heute um vier Uhr werde ich mich bei Ihnen einfinden. Nach geendigter Probe werden wir uns wohl zusammen bei Geh. Rath Voigts befinden. 

Meine Arbeit rückt doch immer etwas voran. Nulla dies sine linea! 

Wollen Sie mir etwa die letzte Woche der Allg. Zeitung communcieren? Die meinige liegt in Jena. 

S. 

[Adresse:]
               Des Herrn
   Geheimen Rath v. Göthe
          Hochwohlgebohr.