Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Wolfgang von Goethe

Jena 8. Nov. [Freitag] 99. 

Ich habe meine Frau vorgestern bei meiner Zurückkunft gefunden wie ich sie verließ, der gestrige Tag ist gut und vielversprechend gewesen, aber diese heutige Nacht kam die Unruhe unter heftigen Beängstigungen zurück und die Beßerung scheint wieder weit hinausgeschoben. 

Und so ist es denn auch mit mir selbst noch beim alten, ich kann mich mit nichts erfreulichem beschäftigen. 

Meinem Schwager habe ich den bewußten Auftrag gegeben und hoffe bald Wirkungen davon zu sehen. 

Leben Sie bestens wohl und grüßen mir den Karl. Seine kleinen Bedürfnisse bringt eine Gelegenheit morgen mit. 

S. 

[Adresse:]
             Des Herrn
   Geheimenrath v. Göthe
          Hochwohlgeb.
   fr.                               Weimar.


Bemerkungen

1 Zu S. 107. Z. 22. Sch. reiste am 6. nach Weimar.
Zu S. 108. Z. 11. Seyffarth war der Weimarer Souffleur. Zu Z. 14. Vgl. Loders Brief vom 24. Okt. (eingetr. d. 27. und die Briefe des Magdeburger Rathmanns Fritze). Urlichs, Brfe. an Sch. S. 332 ff.