Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Charlotte Schiller

[Weimar, Mittwoch 4. December 1799.]

Noch einen herzlichen Gruss an meine liebe Lolo. Ich bin ganz beruhigt, da ich sie heute so wohl gefunden und bei unserer lieben Fr. v. Stein so gut aufgehoben weiß. Alle Erinnerungen an die letzten acht Wochen mögen in dem Jenaer Thal zurück bleiben, wir wollen hier ein neues heiteres Leben anfangen. Gute Nacht liebes Kind, meine herzlichen Grüße an die Gesellschaft die bei dir ist. 

Hier schicke ich ein Pulver, das über eine Bouteille kaltes Wasser gegossen, und in eine gelinde Wärme gestellt wird, [wie] Chère Mère weiß. Das andere ist von der Apotheke bestellt.

Schiller.


Bemerkungen

1 In K. fehlen sie sämtlich, wie immer die Billets, die am Ort durch einen Boten bestellt wurden.
Zu S. 114. Z. 11. Das Wort „wie“ unleserlich durch einen Klecks.
Zu S. 115. Z. 21. Wilhelmine Schwenke war die Jungfer der Karoline v. Wolzogin, der auch ein Teil des Erbes von Karoline zufiel.
Aus Versehen habe ich in diesen Briefen wie auch in Nr. 1536, 1537, 1539 die Wörter der Anrede „Du“ „Dein“ etc. mit kleinen Anfangsbuchstaben drucken lassen, während ich der Gleichförmigkeit wegen, und weil in der Handschrift oft d und D nicht zu unterscheiden sind, diese Wörter sonst stets mit großem Anfangsbuchstaben eingesetzt habe.