Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Charlotte Schiller

Etters. 18. May [Sonntag] 1800.

Da eben eine Gelegenheit in die Stadt geht so grüße ich die liebe Maus mit den kleinen Kindern und bitte mir Nachricht aus, wie es geht. Ich befinde mich zwar ganz wohl, aber das rauhe Wetter ist freilich sehr gegen meinen Plan, es hindert mich nicht nur am Spazierengehen, sondern sezt mir auch zu Hause durch Kälte zu, weil die großen Stuben sich gar nicht erwärmen lassen. 

Schicke doch an Meiern 10 oder 12 Laubthlr für mich, er möchte sie mir mitbringen, wenn er gelegentlich hieher kommt. Auch sei so gut mir bei der nächsten Gelegenheit meine Schlafrock und noch einige Hemden zu schicken; lebe recht wohl. Grüße Wolzogens. 

Dein 

S.