Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Wolfgang von Goethe

Weimar 29. Sept. [Montag] 1800.

Hier erhalten Sie den Brief. Ich wünschte sehr, daß Ihnen dadurch etwas an eigener Arbeit erspart seyn möchte, aber ich hoffe es kaum; ich war hier nicht auf meinem Felde und worauf es hier eigentlich ankommt, die Proprietät der Sache ist von mir nicht zu erwarten. Einige Gedanken auszusprechen, den Leser zu unterhalten, den Künstler ein wenig anzuregen und mitunter confus zu machen, das hab ich versprochen und so ohngefähr auch geleistet. Der Aufsatz wird aber beinahe anderthalb Bogen geben; wenn er Ihnen zu groß, so nehmen Sie einige Details weg und schalten überhaupt damit nach Belieben. 

Die Bücher hat mir V. geschickt; an den Herrmann werde ich mich sogleich machen und übrigens in der Sache solange fortfahren, als sie mir nicht unerträglich wird. 

Leben Sie wohl für heute. Ich eile mit dem Paquet auf die Post. 

Sch.


Bemerkungen

1 Fehlt in K.
X. Vom 28. Sept. Z. Vom 30. Sept. (beide fehlen in K.).
Zu S. 206. Z. 10. Der Brief für die Propyläen. Zu Z. 20. Goethe hatte an Vulpius geschrieben, er solle an Sch. die in Nr. 1630 gewünschten Bücher, soweit er solche bei sich zu stehen habe, heraussuchen und zusenden.