Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an August Wilhelm Iffland

Weimar den 29 Juni [Montag] 1801.

Da ich im July oder August verreise und diese Zeit für meine Arbeit verliere, so kann ich Ihnen, theurer Freund, nichts zusagen. Rechnen Sie also für dieses Benefiz nicht auf mein Stück, es kann Ihnen denselben Zweck vielleicht desto besser im nächsten Jahre erfüllen. 

Ich hoffe, wenn es meine Gesundheit erlaubt, im August nach Berlin zu kommen, vorher geh ich an die Ostsee um das Seebad zu gebrauchen. Wenn Sie mir bei meiner Anwesenheit in Berlin, welches zwischen dem 10. und 20. August seyn wird, einige Stücke können zu sehen verschaffen, es gilt gleichviel welche, wo ich Sie, Flecks und Mad. Unzelmann in vorzüglichen Rollen sehen kann, so werden Sie mir große Freude damit machen. Von Doberan aus melde ich Ihnen noch bestimmter die Zeit meines Eintreffens. 

Man rechnet hier noch sehr auf Ihre Ankunft im September, und ich habe auch meinen Plan schon so gemacht, daß ich um diese Zeit wieder hier seyn kann, um Sie nicht zu verfehlen. 

Ganz der Ihrige 

Schiller.


Bemerkungen

1 Zu S. 291. Z. 23. Iffland hatte in X. gefragt, ob er zu seiner Benefizvorstellung auf Schs. Stück von dem Maltheserorden rechnen könne. Zu Z. 27. Aus der Reise nach Berlin wurde nichts. Vgl. auch Nr. 1706.