Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Gottfried Körner

Weimar 20. Jul. [Montag] 1801.

Ich schreibe Dir nur mit zwey Worten, daß wir es unter uns arrangiert haben, mit Anfang des August nach Dresden zu reisen. Nun wünschten wir aber unserer allerseitigen Gesundheits Umstände wegen die 3 oder 4 Wochen, die wir in D zubringen können, auf dem Land, in einer mäßigen Entfernung von der Stadt und von euch zuzubringen, da meine Schwägerin eigene Pferde mitbringt, so können wir dann leicht zusammen kommen. Wir bitten Dich also, uns ein solches Quartier mit den nöthigen Meubles und 7 Betten zu miethen, auch Stallung für 2 Pferde nicht zu vergessen. Ein Mädchen, das für uns kocht, bringen wir entweder mit, oder wollen uns eins dort zu verschaffen suchen. Wenn Ihr euer Gartenhaus nicht bewohnen solltet, so wäre uns dieses sehr hübsch gelegen, und wir hätten an dem zweiten Stock und d. Mansarden genug, daß Ihr den ersten Stock immer zum Absteigequartier freibehieltet.

Wir würden etwa am 4. oder 5. August bei euch eintreffen können; wenn Du aber gleich mit umgehender Post antwortest, so trift uns der Brief noch hier. 

Zum Seebad wird es uns zu spät, und, wie Du selbst schreibst, ist es im Süden rathsamer als im Norden; deswegen haben wir uns dieses Jahr nicht recht getraut, es so spät zu gebrauchen. 

Wir umarmen euch herzlich. 

Dein 

Sch.