Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Wolfgang von Goethe

[Weimar, 14. December. Montag. 1801.] 

Ich glaube, daß wir jetzt auf gutem Wege sind. Das Fieber hat sich ganz gelegt und die schlimmen Zufälle sind bei meiner Frau auch verschwunden. Mit den Kindern ist alles bis jezt gut abgelaufen. So hoffe ich also mit einer schlimmen Woche wegzukommen.

Wenn Sie für August nichts fürchten, so wäre es für meinen Carl eine große Freude, ihn zu sehen. 

Haben Sie selbst keine Scheu vor der Krankheit und mögen nach Tische eine Stunde ausfahren, so machte mirs große Freude, Sie zu begleiten und einen Augenblick wieder zu sehen. Auch würde mir die frische Luft gut thun, denn ich habe nun 5 Tage bloß im Lazareth gelebt. 

S. 

[Adresse:]
   H. Geh. Rath
       v. Göthe
   Hochwohlgeb.