Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Friedrich Cotta

Weimar, 7. Aug. [Sonnabend] 1802.

Ich eile, Ihnen noch einige Gedichte von Amalia von Imhof für den DamenCalender zu übersenden, wenn es damit noch Zeit ist; sie würden eine Zierde desselben seyn. 

Herr Hurter in Schafhausen, der Ihnen durch verschiedene sehr schätzbare Schriften biographischen Inhalts bereits bekannt seyn wird, hat sich an mich gewendet, ihn einem soliden Buchhändler zu Uebersetzungen aus alten und neuen Sprachen u. dgl. zu empfehlen. Er wünschte nur Arbeit und die Aussicht auf eine billige und solide Bezahlung. Die Unglücksfälle der Schweitz, die so manchen treflichen Mann niedergebeugt, haben auch ihn getroffen, daß er Mühe hat, mit dem besten Fleiß für seine Familie Brod zu finden. Ich darf Ihnen diesen Mann kecklich empfehlen, da ihm etwas gründliches und tüchtiges anzuvertrauen ist und man dergleichen Männer jezt nicht im Ueberfluß findet. Denken Sie doch darauf, ihn zu beschäftigen, und wenn ich Sie bitten darf, schreiben Sie nur ein paar Zeilen an ihn, daraus er sieht, daß ich an ihn gedacht, denn ich möchte einem so würdigen Mann gern meinen besten Willen beweisen. 

Ganz der Ihrige 

Schiller.


Bemerkungen

Abgesandt am 9. August.

Empfangs- u. Beantwortungsvermerk:
17. Aug.
20. Aug.

1 Z. Vom 20. Aug. (eingetr. d. 31.). In K. muß es heißen: Von [nicht An] Cotta 12 Karolin u. s. w. Der Begleitbrief zu der Anweisung fehlt.
Zu S. 408. Z. 3. Die Gedichte erschienen erst im Damenkalender auf 1804. Zu Z. 6. Über den Pfarrer Georg Martin Hurter vgl. zu Nr. 1142 und AB. Er hat nur die Fortsetzung der Bekenntnisse merkwürdiger Männer von Joh. Georg Müller, Bd. 4-6, herausgegeben.