Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Gottfried Körner

Weimar den 20. Octob. [Mittwoch] 1802. 

Indem ich dir beiliegende Proceßacten, welche mir der Advocat Brannaschk zugesendet, offen überschicke, bitte ich Dich, in dieser Sache, die Du besser verstehen mußt als wir, für uns zu entscheiden, ob nehmlich, nach dem widrigen Spruch des Gerichts, noch von der vorgeschlagenen Läuterung Gebrauch zu machen. Da sich die Kosten dadurch nicht beträchtlich vermehren, so glaube ich meinestheils, daß man auch bei der allergeringsten Hofnung eines guten Erfolges, nicht sogleich acquiescieren müßte. Hältst Du aber jeden übrigen Schritt für leer und unnütz, so kannst Du in unserm Nahmen Herrn Brannaschk solches erklären, und der Sache ein Ende machen. Mit ihm selbst und seinen Vorträgen bin ich, so weit ich die Sache verstehe, sehr wohl zufrieden.

Ich habe vergebens auf einen Brief von Dir gewartet, vielleicht bringt mir Herr Büel etwas von Dir mit. Wir sind alle ziemlich wohl und ich bin fleißig. Das ist alles was ich zu sagen weiß. 

Herzlich umarmen wir euch. 

Dein 

Sch.


Bemerkungen

1 Fehlt in K.
Z. Vom 31. Okt. (eingetr. d. 4. Nov.).
S. 422. Z. 3. B. Die beiliegenden. Z. 11. B. jeden obigen.
Zu S. 422. Z. 17. Über Büel vgl. zu Nr. 1822.