Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Friedrich Cotta

Weimar 7. Jänn. [Freitag] 1803.

Lassen Sie mich, werthester Freund, dieses Jahr wie bisher Ihrer Freundschaft empfohlen seyn. 

Mein neues Stück hoffe ich in spätestens 4 Wochen übersenden zu können. Sie können sich immer auf 11 Bogen einrichten; übrigens wünsche ich daß es ganz wie die Erste Auflage des Wallenstein und Maria Stuart gedruckt würde. 

Die überschickte Schriftprobe zu der Sammlung meiner Stücke will mir noch nicht einleuchten. Wenn es mit der Wahl Anstand haben kann bis zur Messe, so wollen wir dieß mündlich mit einander arrangieren. Das Papier und das Format ist gut. 

Die alte Ausgabe der Räuber ist in meinen Händen, Sie brauchen Sich also nicht mehr darum zu bemühen. 

Ich bin verlangend zu erfahren, ob Sie Millern haben bereden können, mein Bild nach Dannekers Büste für die Sammlung zu stechen. Wenn er es nicht selbst stechen kann und will, so möchte ich nicht dazu rathen, da das erste Portrait einmal von ihm ist, und ein zweites von einer fremden Hand nicht die Vergleichung damit aushalten würde. Wenn wir das Bild nicht von ihm erhalten, so würde mir das liebste seyn, wenn Wächter oder ein anderer guter Zeichner 2 Sujets eins aus den Räubern und eins aus dem Fiesko bearbeitete. Die Wahl stünde ihm frei, nur müßte sie besser ausfallen als Rambergs bei der neuen Edition des Carlos. 

Leben Sie wohl werthester Freund. Ich hoffe bald von Ihnen zu hören. Ganz der Ihrige 

Sch.


Bemerkungen

Nach K. abgesandt d. 10. Jan.

Empfangs- u. Beantwortungsvermerk:
18. Jan.
21. Jan.

1 X. Vom 9. Dez. 1802 (eingetr. d. 22. Dez.). Z. Vom 21. Jan. (eingetr. d. 1. Febr.).
Zu S. 4. Z. 15. Gemeint ist der Kupferstecher Johann Gotthard Müller, der Schillers Porträt nach Graff gestochen hatte. Es handelt sich um die Kupfer zur Sammlung der Schillerschen Dramen.