Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Louise Brachmann

Weimar, den 12. September [Montag] 1803. 

Aus der Beilage ersehen Sie, meine verehrte Freundin, daß Ihr Brief an mich vom 20sten August durch einen widrigen Zufall nach Eisleben gerathen und erst heute von dort aus in meine Hände gekommen ist. 

Ich will hoffen, daß die schöne Hoffnung, die Sie mir darin geben, Sie hier in W. zu sehen, keineswegs durch diese Zögerung vereitelt ist. Mich finden Sie diesen ganzen Monat in Weimar, im nächsten könnte ich vielleicht auf einige Wochen abwesend seyn müssen. 

Erfreuen Sie mich und meine Frau recht bald mit Ihrer Ankunft. Unsre herzliche Aufnahme wird Ihnen zeigen, wie sehr Sie uns Beiden werth sind. Ihrem Herrn Vater danke ich im Voraus für das Vergnügen, das Er mir durch Ihre persönliche Bekanntschaft bereitet, und werde Ihn schon deswegen als einen Freund willkommen heißen. 

Ganz der Ihrige 

Schiller.