Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Friedrich Cotta

Weimar 14. 8br. [Freitag] 1803.

Das Paquet mit Büchern habe ich richtig empfangen, mein werthester Freund, und danke Ihnen für gütige Besorgung. Von Ebels Gebirgsvölker besitze ich aber schon 2 Theile durch Ihre Güte, und habe also dieses Werk zuviel erhalten. Ich hatte die folgenden Theile gemeynt, es scheint aber, daß noch kein dritter Band davon heraus ist. Schreiben Sie mir ob ich diese Schrift etwa nach Leipzig schicken soll. 

Hier die Nota von Göpferdt über das Lustspiel, das ich bei ihm habe druken lassen. Wenn Sie das Exemplar für 1 Gulden verkaufen, so werden die Auslagen mit 400 Exempl. Absatz ziemlich bezahlt seyn. Hoffentlich ist das Stück schon durch Göpferdt Ihnen zugekommen. 

Schreiben Sie mir doch ob Sie Wiener Bancozettel und mit [wie] viel Abzug anbringen können? Es hat ein Freund von mir 1222 Wiener Gulden in solchen Bancozetteln, die er gern mit dem wenigst möglichen Schaden los werden möchte. In hiesiger Gegend werden 27 auf 100 verloren, diß ist doch gar zu viel. 

Leben Sie recht wohl. Meine Frau empfiehlt sich Ihnen beiden bestens. Ihr ganz ergebener 

Sch.


Bemerkungen

Empfangs- u. Beantwortungsvermerk:
21. Okt.
22. Okt.

1 X. Vom 22. Sept. (eingetr. d. 5. Okt.). Z. Vom 22. Okt. (eingetr. d. 31. Okt.).
Zu S. 87. Z. 3. Vgl. Nr. 1890. Zu Z. 15. Vgl. zu Nr. 1909. Schiller will nicht erzählen, daß er das Geld von Dalberg zum Geschenk erhalten hat. Vgl. Nr. 1909.