Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Wolfgang von Goethe

[Weimar d. 8. Febr. Mittwoch. 1804]

Für das überschickte danke ich allerschönstens. Mit den griechischen Dingen ist es eben eine mißliche Sache auf unserm Theater und, unbesehen des Werks, würde ich schon dagegen rathen. Hat man Ihnen nicht abseiten Wielands von einer Aufführung der Helena des Euripides gesprochen, wobey aber der Chor mit der Flöte soll begleitet werden. Ich habe schon vor 5 Wochen davon reden hören und vergessen Sie zu fragen. 

Da ich mich heute in einer ganz guten Arbeitslaune befinde, so werde ich wohl einen langen Abend machen und zweifle ob ich werde ausgehen können. Leider muß ich den morgenden Tag heute zu anticipieren suchen, da ich bei Mad. d. St. zu Mittag essen soll. Ihren Brief an meinen Schwager habe ich gestern expediert und seinen Innhalt nachdrücklich empfohlen. 

S.


Bemerkungen

1 Zu S. 122. Z. 13. Vgl. X. Goethe hat unter anderem ein neues griechisches Trauerspiel mit gereimten Chören geschickt. Zu Z. 24. Vgl. zu Nr. 1945.