Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Wolfgang von Goethe

27. März [Sonntag] 1805. 

Lassen Sie mich doch hören, wie es Ihnen in diesen Tagen ergangen ist. Ich habe mich mit ganzem Ernst endlich an meine Arbeit angeklammert und denke nun nicht mehr so leicht zerstreut zu werden. Es hat schwer gehalten, nach so langen Pausen und unglücklichen Zwischenfällen wieder posto zu fassen und ich mußte mir Gewalt anthun. Jetzt aber bin ich im Zuge. 

Der kalte Nordostwind wird auch Ihnen, fürchte ich, wie mir die Erhohlung erschweren; doch habe ich mich dießmal noch leidlicher befunden, als sonst bei gleichem Barometerstand mit mir der Fall ist. 

Wollten Sei mir wohl den französischen Rameau für Göschen senden? Ich will ihm aufs beste empfehlen, Ihnen die Aushängebogen, wie sie gedruckt werden, sogleich zuzuschicken. 

Leben Sie wohl ich sehne mich nach einer Zeile von Ihnen. 

S. 

[Adresse:] 
   HE. Geh. Rath 
     von Goethe.


Bemerkungen

1 S. 222. Z. 2. Lies: 27. März [Mittwoch].