Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Friedrich Frommann

Weimar 3. April [Sonntag] 1805.

Der Druck ist vortreflich und das Arrangement ganz nach meinem Wunsch; nur das einzige hab ich zu erinnern, daß mir, nach beßerer Ueberlegung, das Personenverzeichniß überhaupt unnöthig scheint, indem sich alle Personen selbst erklären, wenn sie ankommen. Drei leere Seiten zur Einleitung von so wenigem Text sieht auch nicht recht gut aus, beßer hingegen wird sich ein leeres Blatt bloß mit der Firma des Verlags*) und Druckes am Ende und hinter dem Text ausnehmen. Mein Rath wäre daher, das Blatt mit dem Personenverzeichniß zu unterdrücken und es für den Schluß aufzusparen. 

Einen einzigen Vers habe geändert, weil ich vergeßen hatte, es hier im Mscrpt noch zu thun. Es ist wegen einer Stelle, die den Rußen hätte anstößig werden können. 

In 2 oder 3 Tagen geht eine Gelegenheit nach Italien von hier ab, die sich vielleicht in Monaten nicht wieder findet. Ich wünschte einem dortigen Freunde einen Abdruck dieses Gedichts mit senden zu können, und wäre sehr erfreut, wenn Sie mir ein solches Exemplar wie diese Revisionsbogen wollten abziehen und auf den Sonnabend zukommen lassen. 

Mit aller Achtung verharre 

EWohlgeb. 

ergebenster Diener                
Schiller. 

*) Cottas Firma kann übrigens auch auf dem Titel kommen.


Bemerkungen

1 Z. Vom 5. April (fehlt in K.). Gödeke, Geschäftsbrfe.
S. 233. Z. 2. Lies: 3. April [Mittwoch].
Zu S. 233. Z. 3. Druck der Huldigung der Künste. Zu Z. 13. V. 176. Er macht den Sklaven frei, und menschlich selbst den Wilden. So im ersten Druck. Später wohl nach der ersten Fassung. Er schafft sich ein gesittet Volk aus Wilden.