Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Der Metaphysiker

 

  “Wie tief liegt unter mir die Welt,
Kaum seh ich noch die Menschlein unten wallen!
Wie trägt mich meine Kunst, die H ö c h s t e unter allen,
So nahe an des Himmels Zelt!”
So ruft von seines Turmes Dache
Der Schieferdecker, so der kleine, große Mann
Hans Metaphysikus in seinem Schreibgemache.
Sag an, Du kleiner, großer Mann,
Der Turm, von dem Dein Blick so vornehm niederschauet,
W o v o n ist er – w o r a u f ist er erbauet?
Wie kamst Du selbst hinauf – und seine kahlen Höh’n,
Wozu sind sie Dir nütz als in das Tal zu sehn?

 


 

Überarbeitet auf Basis folgender Quellen:

  1. Gedichte von Friedrich Schiller. Siegfried Lebrecht Crusius, Leipzig, 1804. Seite 4-199. Unveränderter Originaltext auf dieser Seite.
  2. Friedrich von Schillers sämmtliche Werke. Neunter Band. J.G. Cotta’sche Buchhandlung. 1814. Seite 4-276. Unveränderter Originaltext auf dieser Seite.