Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Rousseau

 

Monument von uns’rer Zeiten Schande,
Ew’ge Schmachschrift Deiner Mutterlande,
  Rousseaus Grab! Gegrüßet seist Du mir.
Fried’ und Ruh’ den Trümmern Deines Lebens,
Fried’ und Ruhe suchtest Du vergebens,
  Fried’ und Ruhe fandst Du hier!

Wann wird doch die alte Wunde narben?
Einst war’s finster und die Weisen starben,
  Nun ist’s lichter und der Weise stirbt.
Sokrates ging unter durch Sophisten,
Roußeau leidet, Rousseau fällt durch Christen,
  Rousseau – der aus Christen Menschen wirbt.

 


 

Überarbeitet auf Basis folgender Quellen:

  1. Gedichte von Friedrich Schiller. Siegfried Lebrecht Crusius, Leipzig, 1804. Seite 6-234. Unveränderter Originaltext auf dieser Seite.
  2. Friedrich von Schillers sämmtliche Werke. Erster und Zweiter Band. J.G. Cotta’sche Buchhandlung. 1812. Seite 4-37. Unveränderter Originaltext auf dieser Seite.